Die Situation der ausländischen Jugendlichen auf der Sekundarstufe II in der Schweizer Schule – Integration oder Benachteiligung?
DOI:
https://doi.org/10.24452/sjer.23.2.4606Abstract
Gemäss der Theorie des Humankapitals müssen die Schulen alles daran setzen, die Bildungsressourcen ihrer Schülerinnen und Schüler optimal zu nutzen. Der Vergleich ausgewählter Nationengruppen auf der Sekundarstufe II mit autochthonen Schweizergruppen weist aber für die Schweiz nach, dass für ausländische Jugendliche die gesamte Bildungsbeteiligung niedrig ist. Besonders erschwert ist für die ausländischen Jugendlichen der Zugang zu den höheren Ausbildungsgängen der Mittelschulen, aber auch den anspruchsvolleren Berufslehren. Hier allerdings lässt sich ein Kompensationseffekt feststellen, der darin besteht, dass ein relativ hoher Anteil von Ausländern in den Berufslehren ebenso anspruchsvolle Berufe wählen wie die Schweizerinnen und Schweizer. Der Autor kritisiert den Mechanismus im schweizerischen Bildungssystem, durch den monolinguale Schüler selbst bei schlechteren schulischen Voraussetzungen dem bilingualen Ausländer vorgezogen wird als Präferentialismus, der die Interessen der autochthonen Gruppe schützt, längerfristig aber die sozialen und ökonomischen Interessen des Staates unterläuft.
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