Führen in einer Gesellschaft in Veränderung
DOI:
https://doi.org/10.24452/sjer.28.S.4754Abstract
In den meisten Schulsystemen wird die Steuerung von Schule in das schulische Umfeld verlegt: Mitarbeitende der Bildungsverwaltung, Schulleiter, Direktoren von Ausbildungsinstitutionen sollen künftig vermehrt die Qualitätsentwiclung (mit)steuern. Allerdings bleibt die Reflexion ihrer Rolle und Funktion zu oft begrenzt auf einige allgemeine Prinzipien, die durch ihre Position in einer hierarchischen Struktur ihre durch Pflichtenhefte (wenn diese existieren) vorgeschriebene Aufgabenbereiche bestimmt sind und auf ihre Arbeit, anstatt sich auf eine vertiefte Analyse ihrer tatsächlichen Arbeit einzulassen. Beim Blick von einem Land zum anderen, in den föderalistischen Ländern von einer Region zur anderen, findet man Unterschiede zwischen den Gesetzgebungen und politischen Orientierungen, aber auch zwischen der vorherrschenden professionellen Kultur.
In Tat und Wahrheit üben SchulleiterInnen sehr untrschiedliche Formen und Funktionen von Leadership aus: Man findet sie in der Position eines einsamen Entscheiders, als Schulleitungsmitglied oder als primus inter pares einer pädagogischen Gruppe. Dazu kommen einige weitere Aspekte, deren Konsequenzen nicht immer berücksichtigt werden: Die meisten Schulleiter waren vorher ihrerseits Lehrpersonen: sie müssen als Vorgesetzte von früheren Kollegen auftreten, mit denen sie im Prinzip ein gutes Einverständnis entwickelt haben. mit ihnen impliziert und welches sie fortführen müssen. Schulleiter übernehmen immer die Funktion eines Vorgängers und geben diese zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder an eine andere Person ab. Sie haben daher die Verpflichtung, eine gewisse Kontinuität zu sichern und gleichzeitig ihre Fähigkeit zu zeigen, während ihrer Amtszeit ihren persönlichen Stempel aufzudrücken. Zudem verkörpern sie die Autorität, welche ihnen Macht delegiert. Sie müssen sich also einer institutionellen Kultur unterwerfen, einer Rollenkonzepten des Ministeriums und lokaler sowie regionaler politischer Autoritäten bzw. Institutionen, deren Bedeutung und Einfluss sich zwischen Ländern und Schulsystemen unterscheidet.
Um die Diskussion über die Leadershipproblematik zu lancieren, die das Kernthema des Kongresses der SGBF bildet, werde ich die Funktion der Schulleiter im Hinblick auf die Funktionsweise und fortlaufende Modernisierung des Erziehungssystems untersuchen. Ich werde zeigen, dass wegen immer weniger akzeptablen Unterschieden zwischen den Zielen und Wirkungen der Schule, die Innovation als Ganze prioritär wird. In der Perspektive einer ständig sich verändernden Gesellschaft sind Schulleitungen folglich aufgefordert, kontinuierlich ablaufende Transformationen zu steuern, unabhängig davon, ob diese durch veränderte gesellschaftliche Wertvorstellungen, Umorientierungen der Bildungspolitik, neue Wissensbestände, bzw. neue Anfordungen der Schülerpopulationen ausgelöst werden
Downloads
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.