Die Demokratisierung des Unterrichts in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg
DOI:
https://doi.org/10.24452/sjer.23.1.4597Abstract
Dieser Artikel bilanziert die Demokratisierung des Unterrichts in Frankreich. Er erinnert an die Ursprünge dieser Politik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zeigt, dass die Realisierung, die erst in den Jahren 1959-63 erfolgte, mit der Reform der Sekundarstufe I (l’école moyenne) und der ersten Welle des Wachstums zusammenhängt. Anschliessend analysiert der Beitrag die zweite Welle des Wachstums, welche die Gestalt des Gymnasiums nach 1985 fundamental veränderte. Es stellt sich die Frage nach den Resultaten dieser Prozesse: Hat die ent-sprechende Politik die sozialen Ungleichheiten gegenüber der Schule reduziert?
Die Antwort muss differenziert ausfallen: Die Öffnung der weiterführenden Schulen (collège und lycée) hat den Zugang für Kinder aus bescheidenen Ver-hältnissen erleichtert und allgemein die Ungleichheiten reduziert. Aber unter-halb dieses Gesamtzusammenhanges hat sich die Ungleichheit zwischen den einzelnen Schultypen auf unterschiedliche Art und Weise entwickelt: Bis Mitte der 1960er-Jahre ist die Ungleichheit geringer geworden. Der Demokratisierungs-prozess ist anschliessend zum Stillstand gekommen, wenn nicht wegen der 1973 eingeführten selektiven Prozeduren sogar ausgehölt worden. Die Entscheide von 1985 haben dagegen den Demokratisierungsprozess wieder in Gang gebracht. Aber die Hoffnungen, die damit verbunden waren, sind insgesamt nicht erfüllt worden.
Downloads
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.