Arbeitsüberforderung und -unzufriedenheit von Lehrpersonen in der Schweiz – Zusammenhänge mit Depressivität und somatischen Beschwerden
DOI:
https://doi.org/10.24452/sjer.27.1.4700Abstract
Die Arbeit beschreibt erstmalig anhand einer repräsentativen Stichprobe von Lehrpersonen der 5. bis 9. Klassen in der Schweiz die psychometrischen Qualitäten der Skalen Arbeitsüberforderung und -unzufriedenheit von Enzmann und Kleiber (1989) sowie Zusammenhänge mit Depressivität und somatischen Beschwerden. Mit Hilfe von Hauptkomponentenanalysen und multiplen Regressionsanalysen wurden die Antworten von 485 Lehrpersonen untersucht. In Übereinstimmung mit vorangegangener Forschung konnten Arbeitsüberforderung und -unzufriedenheit als separate Dimensionen identifiziert werden. Arbeitsüberforderung und Depressivität sind in der Romandie weiter verbreitet als in der Deutschschweiz. In Bezug auf Arbeitsunzufriedenheit und somatische Beschwerden konnten keine Unterschiede zwischen den Sprachregionen festgestellt werden. Über ein Drittel der Gesamtvarianz von Depressivität konnte allein durch Arbeitsüberforderung und Arbeitsunzufriedenheit erklärt werden. Darüber hinaus gingen diese beiden Aspekte mit somatischen Beschwerden einher. Je überforderter und unzufriedener Lehrpersonen waren, desto mehr Beschwerden gaben sie an. Dies ist insofern Besorgnis erregend, als somatische oder psychische Beschwerden bei überforderten Lehrpersonen ein Indikator für erlebte Beanspruchungsfolgen wie z.B. chronischen Stress oder Burnout sein können. Die beschriebenen präventiven Massnahmen können dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen der Lehrpersonen und das Arbeitsumfeld an den Schulen zu verbessern.
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