Das professionelle Lehrerurteil in der Beurteilung: ein kognitiver Akt und eine umgesetzte soziale Praxis
DOI:
https://doi.org/10.24452/sjer.30.3.4798Schlagwörter:
Schülerbeurteilung, Benotung, summative Beurteilung, prognos- tische Beurteilung, GrundschuleAbstract
Dieser Artikel untersucht die grundlegenden Merkmale über das Entstehen der professionellen Schülerbeurteilung. Konzeptionell wird davon ausgegangen, dass die Genese dieses Prozesses an kognitive Prozesse und an soziales Handeln geknüpft und an Kontextmerkmale gebunden ist. Vertreten wird eine professionelle Schülerbeurteilung, die auf einem multiplen Bezugssystem beruht, das Rahmenlehrpläne, Kompetenzraster und Bezugspunkte verschiedenster Art benötigt. Dieser Artikel beschreibt eine Forschungsarbeit, die mit zehn Lehrpersonen der 6. Klasse der Primarschule im Kanton Genf bezüglich ihrer summativen und prognostischen Schülerbeurteilung. Die Ergebnisse dieser Studie beschreiben das Vorgehen der Lehrperson bei der Setzung der Zeugnisnoten und ihrer Beurteilungsanpassungen, die sie individuums- und situationsspezifisch vornehmen. Besonders beachtet werden die sozialen und ethischen Dimensionen der Urteilsfindung. Ein Entwurf zur Modellierung dieses Prozesses in vier Punkten wird vorgestellt. Diese Modellierung kann als Grundlage zur Ausbildung und zur kollegialen Fortbildung dienen, um dem Prozess der professionellen Urteilsbildung eine innere Kohärenz zu verleihen und um fehlerbehaftete Verzerrungen bei der Notengebung einzudämmen.
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